Tiny- /Minihäuser im Stadtgebiet von Kerpen

Antrag zum Ausschuss für Stadtplanung und Verkehr

05.10.2021 Anträge FDP-Fraktion Kerpen

Sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Giesen,

die FDP-Fraktion im Rat der Kolpingstadt Kerpen bittet, o.g. Punkt auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Verkehr zu nehmen und stellt hierzu nachfolgenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung vor:

Beschlussvorschlag:

  • Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, inwieweit angesichts steigender Mietpreise und der aktuellen Wohnungsknappheit alternative Wohnformen (wie beispielsweise in Form einer sogenannten
    „Tiny- oder Minihaus-Siedlung“) auch im Kerpener Stadtgebiet umgesetzt werden können.
  • Ferner soll geprüft werden, ob es für diese alternative Wohnform geeignete Siedlungsflächen gibt, auf denen Tiny- oder Minihäuser errichtet und entsprechend vermarktet und selbst verpachtet werden können. Auch sind die Grundstücke mit einzubeziehen, die sich aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht für eine konventionelle Bauweise eignen.
  • Darüber hinaus ist die Frage zu beantworten, inwieweit eine Durchmischung der Grundstückszuschnitte zu den entsprechenden Wohnformen (Tiny-/Minihäuser und Ein-/ Mehrfamilienhäuser) im Rahmen der üblichen Planungsstrukturen von Wohnbaugebieten und neuen Wohnformen erfolgen kann.
  • Die Verwaltung wird vor diesem Hintergrund gebeten zu berichten, welche baurechtlichen Voraussetzungen dafür notwendig wären.

 

Begründung:

Tiny-/Minihäuser und Wohnmodule sind eine erschwingliche und umweltverträgliche Möglichkeit, sich eigenen günstigen Wohnraum mit einer Wohnfläche von 50 bis 100 m² zu schaffen. Diese Wohnformen leisten beide einen Beitrag zur Ökologie und Nachhaltigkeit, da sich die Module ökologisch/klimaneutral herstellen lassen. Außerdem findet eine Reduzierung auf das Wesentliche statt. Weitere Vorteile dieses alternativen und neuen städtebaulichen Formats liegen in den geringen Baukosten durch kleinere Grundstücke und geringe Wohnflächen, so dass man sich nicht mehr verschulden muss, wenn man ein eigenes Dach über den Kopf haben möchte. Die Unterhaltskosten sind entsprechend überschaubar, weil diese Wohnformen energiesparend und dadurch umweltschonend und somit auch insgesamt ideal für Singles, Alleinerziehende oder Paar ohne Kinder.

In der Regel sind dafür auch Grundstücke vorgesehen, bzw. werden in die Planungen mit einbezogen, die sich aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht für konventionelle Bauweise eignen und im Rahmen beispielsweise befristeter Pachtverträge mit einer flexiblen Laufzeit, zur Bebauung von ortsfesten Tiny-/Minihäusern, gezielt zur Verfügung gestellt werden. Sofern auch Siedlungsflächen im Stadtgebiet vorhanden sind, können sie entsprechend käuflich erworben werden. Auch ältere Menschen wissen inzwischen die Vorzüge dieser Wohnform zu schätzen. Die Grundfläche ist sowohl im Grundriss des Hauses als auch auf dem benötigten Baugrundstück viel kleiner.  Hiermit eröffnet sich die Möglichkeit seine eigenen ,,vier Wände“ im Alter weiter zu bewohnen und auf kleinem Raum individuell auf das Alter angepasste Zuschnitte vorzunehmen.

Neue Wohnungen in Städten zu bauen, braucht Platz, der oft leider auch hier in Kerpen immer weniger Verfügung steht. Deshalb können diese alternativen Tiny-/Minihäuser in Zeiten von Wohnungsknappheit und hohen Mieten ein wichtiges, modernes und zeitgemäßes städtebauliches Format für Menschen sein, die sich für alternative Wohnformen interessieren. Kleinsthäuser können sicherlich nicht die einzige Lösung sein, um den Wohnbedarf zu verbessern, aber sie sind zumindest ein wichtiger Teil davon.

			

				
				

Tamer Kandemir

sachkundiger Bürger der FDP-Fraktion

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