Unterbringungssituation von Obdachlosen im Winter
Anfrage an den Bürgermeister
09.01.2025 Anfrage FDP-Fraktion Kerpen
Sehr geehrter Bürgermeister Spürck,
wir wenden uns an Sie, um Informationen zur aktuellen Unterbringungssituation von obdachlosen Menschen in der Kolpingstadt Kerpen während der Wintermonate zu erfragen und bitten deswegen um Beantwortung nachfolgender Fragen:
- Wie gestaltet sich die Unterbringung der Obdachlosen in unserer Gemeinde in diesem Winter?
- Welche Winternothilfemaßnahmen für obdachlose Menschen sind in der Kolpingstadt Kerpen angesichts des kalten Winters geplant oder bereits umgesetzt worden?
- Wie hoch ist der Anzahl der Betroffenen in der Kolpingstadt Kerpen, wie hoch die der Übernachtungsplätze? Welche Informationskanäle stehen zur Verfügung, durch die die Betroffenen erfahren, wo sie unterkommen können?
Uns sind natürlich die Obdachlosenunterkünfte bekannt, jedoch fallen z.B. in Horrem mittlerweile Obdachlose auf, die tagsüber in der Kälte und im Wind an der Bushaltestelle Feuerwehr sitzen bzw. sich einen „Unterschlupf“ – z.T. auch für Nacht – am SKZ-Eingang angelegt haben. Wir fragen uns deswegen, ob für die betreffenden Personen derzeit ausreichend gesorgt ist und wie Sie die Lage in der Stadt beurteilen.
Antwort der Verwaltung:
Die obdachlose Person am Soziokulturellen Zentrum in Horrem ist bekannt. Ihr wurde bereits vor langer Zeit -leider vergeblich- die Möglichkeit einer Unterkunft angeboten. Es besteht wiederkehrend Kontakt zu Mitarbeitenden des Ordnungsamtes und die Person erhält zudem Unterstützung aus der Bevölkerung.
Die Unterbringung gestaltet sich im Winter grundsätzlich genauso, wie in anderen Jahreszeiten. Jedoch wird bei kalten Temperaturen noch genauer hingesehen, Meldungen wird noch intensiver nachgegangen.
Winternothilfen seitens der Kolpingstadt Kerpen gibt es keine. Der Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) hat vor einigen Jahren das Team STARK! ins Leben gerufen und sucht obdachlose Personen im Kreisgebiet auf und unterstützt bei Bedarf mit Material und Ausstattung (Zelte, Isomatten, Schlafsäcke, Winterkleidung, heiße Getränke, etc.). Zusätzlich wird Betroffenen ein Beratungsangebot gemacht.
Betroffene, die die Unterbringungsmodalitäten nicht kennen, werden entweder über die Telefonzentrale der Kolpingstadt Kerpen oder bei Vorsprache im Rathaus persönlich an das Ordnungsamt verwiesen. Selten werden Fälle über die Notrufnummer der Polizei und Feuerwehr bekannt und dann entweder durch das Ordnungsamt oder außerhalb der Dienstzeiten durch die Feuerwehr untergebracht. Auch die Deutsche Bahn verweist in/an ihren Liegenschaften auf die Notunterbringungen, die durch eine Kontaktaufnahme über die Notrufe abgewickelt werden kann. Gleichzeitig geht man dort während der Wintermonate nachsichtiger mit Obdachlosen in den Liegenschaften um.
Die jahrelange Praxis zeigt, dass Unterbringungen außerhalb der regulären Dienstzeiten funktionieren.
Wolfgang Pfeil
stv. Stadtverbandsvorsitzender, stv. Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion
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