„Lustige Müllspruchaktion“ der FDP gegen Wegwerfmentalität
Liberale ziehen Antrag vorerst zurück, Hoffnung liegt auf rundem Tisch
30.05.2025 Meldungen FDP Kreisverband Rhein-Erft

Die FDP-Fraktion der Kolpingstadt Kerpen hat ihren Antrag zur „Lustigen Müllspruchaktion gegen die Wegwerfmentalität“ im Umweltausschuss zunächst zurückgezogen – trotz der überaus positiven Resonanz der Bürgerschaft. Die Initiative sah vor, städtische Mülleimer mit humorvollen, auffälligen Sprüchen zu bekleben, um auf sympathische und niedrigschwellige Weise das Bewusstsein für Sauberkeit im Stadtbild zu stärken. Inspiriert von erfolgreichen Maßnahmen in anderen Städten, sollte der spielerische Umgang mit dem Thema Müllentsorgung die Menschen zum Mitmachen motivieren. „Unsere Idee war bewusst einfach gehalten, aber wirkungsvoll. Keine großen Kosten, keine Verwaltungsbelastung – nur etwas Kreativität und Humor“, erklärt Tamer Kandemir, FDP-Ratsmitglied und Antragsteller.
Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung waren eindeutig positiv – viele Bürgerinnen und Bürger meldeten sich mit eigenen Vorschlägen und unterstützenden Worten. Umso enttäuschender war die ablehnende Stimmung im Umweltausschuss. Dort wurde der Vorschlag intensiv hinterfragt, von der Verwaltung wurde auf knappe Haushaltsmittel und personelle Engpässe verwiesen. „Dass sogar so kleine Ideen an internen Hürden scheitern, ist leider sinnbildlich für die Innovationshemmnisse in der Kommunalpolitik“, so Kandemir.
Trotz des Rückzugs gibt es neue Hoffnung: Eine engagierte Kerpener Bürgerin hat die Müllproblematik aufgegriffen und parteiübergreifend Gespräche mit Fraktionen und Ratsmitgliedern geführt. Ihr Vorschlag, einen runden Tisch gegen Müll ins Leben zu rufen, ist auf breite Zustimmung gestoßen. Auch die FDP begrüßt diese Initiative und wird sich aktiv einbringen. Kandemir: „Bei einem Gespräch mit ihr habe ich unsere Spruchaktion vorgestellt – sie war begeistert und hat direkt ein Dutzend eigene Sprüche vorgeschlagen. Das zeigt: Die Idee lebt!“
Der Antrag zur Müllspruchaktion soll zu gegebener Zeit erneut eingebracht werden – idealerweise im Rahmen des geplanten Runden Tisches. „Wenn Bürgerengagement auf Bürokratie trifft, darf das Engagement nicht verlieren. Politik muss pragmatischer und mutiger werden – und manchmal reicht schon ein lustiger Spruch auf einem Mülleimer, um etwas zu bewegen“, so Kandemir abschließend.