Überprüfung der Einsparpotenziale bei Städtepartnerschaften
Anfrage zum Haupt- und Finanzausschuss
08.09.2025 Anfrage FDP-Fraktion Kerpen

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Spürck,
die FDP-Fraktion im Rat der Kolpingstadt Kerpen bittet um die Beantwortung der nachfolgenden Fragen in der kommenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses.
Ziel ist es, Vorschläge zu entwickeln, wie bestehende Partnerschaften effizienter, moderner und kostenschonender fortgeführt werden können – ohne den partnerschaftlichen Geist zu beeinträchtigen.
- Wie hoch sind die aktuellen jährlichen Gesamtkosten, die der Stadt Kerpen im Zusammenhang mit den bestehenden Städtepartnerschaften entstehen?
- Welche konkreten Posten (z. B. Delegationsreisen, offizielle Veranstaltungen, administrative Unterstützung, Vereinsförderung) machen diese Kosten aus und in welcher Höhe treten sie jeweils auf?
- Bestehen derzeit digital gestützte Austausch- oder Kommunikationsformate (z. B. Videokonferenzen, Online-Veranstaltungen, digitale Schulaustausche), die geeignet sind, einen Teil der bisherigen Aufwendungen zu reduzieren?
- In welcher Form und in welchem Umfang beteiligt sich der Partnerschaftsverein aktuell organisatorisch oder finanziell an den Aktivitäten und Kosten der Städtepartnerschaften?
- Sieht die Verwaltung Möglichkeiten, durch organisatorische Anpassungen – etwa eine stärkere Nutzung digitaler Formate, eine höhere Eigenverantwortung des Partnerschaftsvereins oder eine bessere Verzahnung mit anderen städtischen Aufgabenfeldern – kurz-, mittel- und langfristig Einsparpotenziale zu erzielen? Wenn ja, in welcher Größenordnung könnten diese liegen?
Begründung:
Die Städtepartnerschaften der Kolpingstadt Kerpen leisten einen wichtigen Beitrag zu internationaler Verständigung, kulturellem Austausch und europäischer Verbundenheit. Gleichwohl ist es angesichts der anhaltend angespannten Haushaltslage geboten, alle freiwilligen Leistungen regelmäßig auf ihre Effizienz und Sparsamkeit hin zu überprüfen.
Die Partnerschaften mit Sankt Vith (seit 1975) und Oświęcim (seit 1997) sind bewährte Beispiele für Bürgernähe und Völkerverständigung, verursachen jedoch kontinuierlich Aufwendungen für Reisen, Veranstaltungen und organisatorische Begleitung. Moderne Kommunikationsformen, wie digitale Konferenzen oder Online-Kulturformate, bieten die Chance, den Austausch nicht nur kosteneffizienter, sondern auch nachhaltiger zu gestalten.
Zudem kann die stärkere Eigenverantwortung des Partnerschaftsvereins sowie eine bessere Verzahnung mit bestehenden Bildungs- und Kulturangeboten Synergien schaffen, die sowohl die Kosten senken als auch die Reichweite und Akzeptanz der Partnerschaften erhöhen. Ziel ist es daher, die Partnerschaften nicht infrage zu stellen, sondern ihre Fortführung auf eine zukunftsfähige und wirtschaftlich tragfähige Basis zu stellen.