Einführung von Videoberatungen in der Kolpingstadt Kerpen

Antrag zum Haupt- und Finanzausschuss

17.07.2025 Anträge FDP-Fraktion Kerpen

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Spürck,

die FDP-Fraktion im Rat der Kolpingstadt Kerpen bittet, o.g. Punkt auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses zu nehmen und stellt hierzu nachfolgenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung vor:

Beschlussvorschlag:

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, ein auf zunächst zwölf Monate angelegtes Pilotprojekt zur Einführung von Videoberatungen in ausgewählten Fachämtern starten.
  2. Hierzu möge die Verwaltung geeignete Fachämter für die Probephase identifizieren, deren Dienstleistungen sich besonders gut für eine digitale Zugänglichmachung eignen.
  3. Nach Ablauf der zwölfmonatigen Pilotphase soll eine umfassende Evaluierung des Projekts erfolgen. Bei erfolgreichem Verlauf und positiver Resonanz soll die Videoberatung auf weitere Fachabteilungen ausgeweitet und intensiviert werden.

Begründung:

Die Digitalisierung schreitet stetig voran und bietet Kommunen neue Möglichkeiten, ihre Dienstleistungen bürgerfreundlicher und effizienter zu gestalten. Videoberatungen haben sich dabei bereits in verschiedenen Bereichen als erfolgreiches Instrument erwiesen, um Bürgern eine bequeme und flexible Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit der Verwaltung zu bieten. Städte wie Stuttgart, Königswinter, Kaarst, Duisburg, Troisdorf oder die Deutsche Rentenversicherung nutzen diese innovative Form der Beratung bereits erfolgreich. Sie bietet eine persönliche, digitale Interaktion, bei der Bürger von zu Hause oder unterwegs mit einem Sachbearbeiter in einem geschützten digitalen Raum verbunden werden können. Dies erspart Anfahrtswege und bietet eine hohe Flexibilität, ohne die Möglichkeit persönlicher Vor-Ort-Termine einzuschränken. Die Videoberatung versteht sich dabei als ergänzender Service, der die bereits bestehenden Angebote sinnvoll erweitert.

Die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen im Ganzen und konkret die Videoberatung bieten zahlreiche Vorteile, die sowohl den Bürgern als auch der Verwaltung zugutekommen. Ein wesentlicher Vorteil ist die Zeitersparnis, da Bürger nicht mehr physisch zu Terminen erscheinen müssen. Die Anreise entfällt, was sowohl Zeit als auch Aufwand spart. Zudem ermöglicht die digitale Kommunikation im Rahmen der Videoberatung eine höhere Flexibilität. Beratungen können bequem von zu Hause aus, unterwegs oder sogar während der Mittagspause durchgeführt werden – eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum traditionellen, ortsgebundenen Ansatz. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Zugänglichkeit von Verwaltungsdienstleistungen. Besonders Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder Bürger, die in weiter entfernten Stadtteilen, profitieren enorm. Sie können nun einfacher und schneller auf wichtige Dienstleistungen zugreifen, ohne weite Strecken zurücklegen zu müssen. Diese Barrierefreiheit fördert eine inklusive Gesellschaft, in der alle Bürger die gleichen Chancen zur Teilhabe haben.

Darüber hinaus führt die Videoberatung zu einer Effizienzsteigerung innerhalb der Verwaltung. Anfragen und Anliegen können dank moderner Technologie schneller bearbeitet werden, was nicht nur den Bürgerservice verbessert, sondern auch die Ressourcen der Verwaltung effizienter nutzt. Die digitalen Prozesse optimieren Arbeitsabläufe und verringern den Aufwand für manuelle Bearbeitungen. Die einfache und bequeme Möglichkeit der Kontaktaufnahme sorgt dafür, dass sich Bürger besser betreut und ernst genommen fühlen. Wenn der Zugang zu Dienstleistungen unkompliziert und zeitsparend ist, stärkt dies das Vertrauen in die Verwaltung und fördert ein positives Verhältnis zwischen Bürgern und der Verwaltung.

			

				
				

Tamer Kandemir

stv. Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion

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