Modulare Bauweise auf Mietbasis als Alternative zur herkömmlichen Bauweise von Schulgebäuden, Kitas/Kindergärten und städtischen Gebäuden

Antrag zum Bau- und Feuerschutzausschuss

23.02.2023 Anträge FDP-Fraktion Kerpen

Sehr geehrte Frau Ausschussvorsitzende Ellerhold,

die FDP-Fraktion im Rat der Kolpingstadt Kerpen bittet, o.g. Punkt auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Bau- und Feuerschutzausschusses zu nehmen und stellt hierzu nachfolgenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung vor:

Beschlussvorschlag:

In Planungskonzept und Wirtschaftlichkeitsberechnungen von neuen Schulgebäuden, Kitas/Kindergärten oder evtl. Raumbedarfe für die städtische Verwaltung sind als Alternative zur herkömmlichen Bauweise Modulbauten/Modulgebäude im Rahmen einer modularen Baukastenlösung (modulare Bauweise) und auf Mietbasis mit einzubeziehen. Der Beschluss vom 14.05.2021, Public Private Partnership (PPP) als strategische Alternative für die Realisierung von Bauprojekten zu definieren (Drs.: 314.21), bleibt davon unberührt und ist weiterhin Bestandteil im Rahmen der zwingenden Wirtschaftlichkeitsberechnungen.

Begründung:

Gegenüber herkömmlichen Gebäuden ermöglichen vorgefertigte Modulbauten und schlüsselfertige modulare Bauweise wesentlich kürzere Bauzeiten, geringere Belastungen am Bestimmungsort sowie Kosteneinsparungen, ohne Abstriche bei Qualität und Nutzungsdauer sowie den öffentlichen Vorschriften machen zu müssen. So können beispielsweise Schulgebäude oft, je nach Größe und Ausstattung, während der Ferienzeiten komplett errichtet oder erweitert werden. Dabei sind modulare Gebäude mittlerweile genauso langlebig wie Gebäude in konventioneller Bauweise. Auch optisch sind bei dauerhaften modularen Gebäudelösungen keine Unterschiede sichtbar. Damit entstehen entsprechend schnell und sicher hochwertige Mietgebäude, die sämtlichen gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich z.B. Wärme-, Brand und Schallschutz, aber auch Schadstofffreiheit gerecht werden. Somit ist die modulare Bauweise nicht mit dem Containerbau zu vergleichen, sondern stattdessen eher als eine hochwertige Alternative zur herkömmlichen Bauweise zu sehen.

Bei Kommunen, die diese alternative und modulare Bauweise mit in die Wirtschaftlichkeitsberechnungen einbezogen haben, hat sich herausgestellt, dass man bei dem Bau von modularen Gebäuden im Vergleich zur klassischen Bauweise bis zu neun Monate schneller ist. Entsprechend werden sie in vielen Kommunen und insbesondere größeren Städten als Bauform von Schulen, Kindergärten und Bürogebäuden favorisiert und entsprechend umgesetzt. Dabei haben sie darüber hinaus den entscheidenden Vorteil, dass sie wesentlich flexibler sind. Sie können umgebaut und erweitert, Wände unkompliziert versetzt werden und auch die Verkabelung ist leichter zu ändern als in konventionellen Gebäuden. Das Gebäude kann nach Mietende durch die Stadt käuflich erworben werden, weitergenutzt oder auch weiterhin auf Mietbasis an einen neuen Standort verlagert werden. Oder die Kolpingstadt Kerpen beendet das Mietverhältnis und das Gebäude wird nach Nutzungsende von dem Bauträger rückstandslos rückgebaut.

Das heißt darüber hinaus, dass die Kolpingstadt Kerpen kein Kapital für den Bau von Schulen oder Kita/Kindergärten bindet, der Haushalt nicht direkt belastet wird, gleichzeitig lässt sich damit trotzdem sehr schnell entsprechende Gebäude konzipieren, finanzieren, realisieren und von vornherein zukunftssicher gestaltet werden. Weiterer wichtiger Vorteil ist, dass die hiesige Verwaltung entsprechend entlastet wird und entsprechende Prioritäten im Rahmen von Bauprojekten verschoben oder aufgeholt werden können. Außerdem bietet diese alternative Bauform den Vorteil, dass bis Ablauf des Mietzeitraumes ausreichend Planungszeit und Planungssicherheit für die Verwaltung hergestellt werden kann, der tatsächliche Bedarf kann eruiert und entsprechend geplant werden, sollte nach einigen Jahren doch ein Bau in der konventionellen Bauweise vorgezogen werden. Zwar wächst die Stadt weiterhin, aber auf Grund des demografischen Wandels sind steigende Schülerzahlen in Zukunft eher als unsicher anzusehen. Diese Entwicklung kann bei einem Einsatz im Rahmen einer flexiblen modularen Bauweise auf Mietbasis, entsprechend in die zukünftige Planung mit einfließen, und so zielgerichtet und dem tatsächlichen Bedarf und der zukünftigen Entwicklung angepasst werden, was sich letztendlich auf den Haushalt und die Steuergelder der Bürgerinnen und Bürger positiv auswirkt.

			

				
				

Tamer Kandemir

sachkundiger Bürger der FDP-Fraktion

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