Nutzungsmischung & Fußgängerzone im Rahmen eines Nutzungs- und Planungskonzeptes Europagymnasium Kerpen

Antrag zum Ausschuss für Stadtplanung und Verkehr

25.04.2024 Anträge FDP-Fraktion Kerpen

Sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Ripp,

die FDP-Fraktion im Rat der Kolpingstadt Kerpen bittet, o.g. Punkt auf die Tagesordnung der kommenden Sitzungen des Ausschusses für Stadtplanung und Verkehr zu nehmen und nachfolgenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung zu stellen.

Beschlussvorschlag:

  1. Die Verwaltung möge das zukünftige Plangebiet nach dem geplanten Abriss des Europagymnasiums nicht als reines Wohngebiet ausweisen,
  2. das zukünftige Plangebiet möge im Rahmen des Nutzungs- und Planungskonzeptes als Mischgebiet mit entsprechenden Nutzungsmix aus Wohnen, Einkaufen, Arbeiten, kulturellen Angeboten und Freiräumen für eine besondere und attraktive Aufenthaltsqualität eingeplant werden,
  3. zuletzt möge im Rahmen des Nutzungs- und Planungskonzeptes im zukünftigen Plangebiet eine Fußgängerzone implementiert und integriert werden.

Begründung:

Es ist mittlerweile abzusehen, dass eine Fußgängerzone in den Kerpener Stadtteilen wenig realistisch ist, auch wenn in den letzten Jahrzehnten öfters darüber gesprochen wurde, jedoch ohne konkretes Konzept. Die baulichen Gegebenheiten in der Kerpener Hahnenstraße, wie auch in der Stifts- und Kölner Straße, lassen aus verschiedenen Gründen keine Umwandlung zu. Mittlerweile muss man anerkennen, dass in den klassischen Kerpener Hauptstraßen eine weiterhin attraktive und zukunftsfähige Stadtentwicklung an ihre Grenzen stößt.

Also muss in Kerpen mittel- und langfristig eine neue Möglichkeit in Betracht gezogen werden, die für die Entwicklung einer ergänzenden, hochwertigen und lebendigen Stadtsiedlung eine einzigartige Voraussetzung bietet: mit einer eigenständigen Identität und einem Nutzungsmix aus Wohnen, Einkaufen, kulturellen Angeboten und entsprechenden Freiräumen, also mit einer besonderen und attraktiven Aufenthaltsqualität. In Kerpen ist das in der klassischen „Innenstadt“ nicht mehr in diesem umfangreichen Maße zu realisieren. Dafür aber im Umfeld des Erft Karrees auf dem heutigen Standort des Europagymnasiums, das in einigen Jahren abgerissen und auf einer neuen Fläche wieder neu gebaut werden soll.

Mit dem Abriss auf diesem Gebiet entsteht eine große Fläche, die entsprechend im Rahmen eines Nutzungs- und Planungskonzeptes für die weitere Stadtentwicklung verwertet und darüber hinaus in diesem Konzept zusätzlich eine Fußgängerzone implementiert und integriert werden kann. Also soll von vornherein bereits eine Fußgängerzone mit eingeplant werden, die als Verlängerung im Rahmen der zukünftigen Stadtentwicklung verbunden ist mit dem Erft Karree und dem zahlreichen Parkraumangebot, mit einer Fortsetzung vom großen Fachmarktzentrum entlang durch das Neubaugebiet.

So entsteht auf diesem zukünftigen, großen und wertvollen Plangebiet nicht wieder eine lieb- und planlose reine 08/15- Wohnsiedlung, sondern eine hochwertige und lebendige Stadtsiedlung mit einer neuen Perspektive und einer Nutzungsmischung fernab einer Monobebauung, sofern alte Fehler, die eine vernünftige und attraktive Stadtentwicklung bis heute beeinflussen, nicht wiederholt werden. Gerade auch im Kontext zum Neubau des Europagymnasiums kann hier die Politik und die Verwaltung abseits der Routine aufzeigen, wie vielfältig, zukunftsgewandt, kreativ, innovativ und spannend die Kerpener Stadtentwicklung sein kann, wenn man auch mit Weitblick über den Tellerrand schaut und das Potential erkennt.

			

				
				

Tamer Kandemir

sachkundiger Bürger der FDP-Fraktion

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