Verbesserung der Verkehrs- und Schulwegsicherheit in der Beethovenstraße, Marienstraße, Burgstraße und Kölner Straße
Antrag zum Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Umwelt
04.12.2025 Anträge FDP-Ratsgruppe Kerpen

Sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Ripp,
die Verkehrs- und Lärmsituation in der Beethovenstraße, der Marienstraße sowie den angrenzenden Schulwegachsen Burgstraße und Kölner Straße ist seit vielen Jahren für die Anwohnerinnen und Anwohner kaum noch zumutbar. Die Beethovenstraße hat sich zu einer stark belasteten Durchfahrts- und Schleichverkehrsroute entwickelt, in der zu hohe Geschwindigkeiten, dichtes Verkehrsaufkommen, nahezu permanenter Lärm und fehlende räumliche Begrenzungen den Alltag prägen. In der Marienstraße zeigt sich ein ähnliches Bild: Sie wird systematisch genutzt, um Staus und Ampelphasen der Hauptachsen zu umgehen, was zu überhöhten Geschwindigkeiten und gefährlichen Begegnungssituationen führt – obwohl die enge bauliche Struktur eigentlich eine natürliche Geschwindigkeitsdämpfung erwarten ließe.
Besonders gravierend ist die Lage in der Burgstraße und der Kölner Straße, die täglich von vielen Kindern auf ihrem Schulweg frequentiert werden. Unübersichtliche Übergänge, ungesicherte Querungen, schmale Gehwege und durch parkende Fahrzeuge eingeschränkte Sicht treffen dort auf den morgendlichen und mittäglichen Mix aus Elternverkehr, Linienbussen, Lieferverkehr und Durchgangsverkehr. Die daraus entstehenden Konflikte und Gefahren sind seit Jahren bekannt und treten regelmäßig auf.
Trotz zahlreicher Hinweise, Beschwerden und konkreter Vorschläge aus der Bevölkerung wurde die Belastung in Verwaltung und Politik leider immer wieder heruntergespielt oder als subjektive Wahrnehmung bezeichnet. Messwerte wurden herangezogen, die dem erlebten Alltag vieler Anwohnerinnen und Anwohner nicht entsprechen. Diese wiederholte Relativierung hat das Vertrauen in eine konsequente Problemlösung geschwächt. Angesichts der anhaltenden Belastungen ist es dringend erforderlich, nun verbindliche und zeitlich klar definierte Maßnahmen einzuleiten, die die Sicherheit und Lebensqualität im gesamten Quartier verbessern. Der Beethovenstraße kommt dabei aufgrund ihrer Funktion als zentrale Schleichverkehrsachse eine Schlüsselrolle zu.
Maßnahmenvorschläge:
- Um die Situation nachhaltig zu verbessern, sind bauliche Verkehrsberuhigungen notwendig, die das Geschwindigkeitsniveau wirksam senken und den Durchgangsverkehr unattraktiv machen. Dazu gehören insbesondere wechselnde Fahrbahnverengungen, versetzte Engstellen und Verkehrsinseln, die sowohl die Geschwindigkeit reduzieren als auch Querungen erleichtern. Ergänzend sollten wichtige Querungsstellen – insbesondere im Bereich Beethovenstraße/Burgstraße und Beethovenstraße/Kölner Straße – durch Aufpflasterungen hervorgehoben werden, da diese die Aufmerksamkeit stärken und die Priorität des Fußverkehrs klar markieren. Die Fußwege sollten durch breitere Gehwegflächen oder zumindest durch bauliche oder optische Randmarkierungen geschützt werden.
- Um den Schleichverkehr einzudämmen, ist die Prüfung einer Einbahnstraßenregelung oder einer Anliegerbeschränkung sinnvoll; zugleich sollte ein Konzept entwickelt werden, das bei Veranstaltungen verhindert, dass der gesamte ÖPNV verlegt durch die Beethovenstraße geführt wird. Auch Maßnahmen zur Lärmminderung – etwa der Einsatz lärmarmer Fahrbahnbeläge, regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen und ein dauerhaft geltendes Tempo 30 – tragen zur Entlastung bei. Eine verbesserte Beschilderung, gelbe Bodenmarkierungen im Bereich von Schulwegen sowie klar abgegrenzte Parkflächen erhöhen die Sichtbarkeit, Orientierung und Sicherheit zusätzlich.
- Als kurzfristig umsetzbare Sofortmaßnahmen innerhalb der kommenden drei Monate bieten sich mobile Geschwindigkeitsmessgeräte, tageszeitabhängige Schwerpunktkontrollen, temporäre optische Fahrbahnverengungen, dauerhafte Dialogdisplays zur Geschwindigkeitsanzeige sowie provisorische Querungshilfen beispielsweise durch Baken oder Betonpoller
Beschlussvorschlag:
Vor diesem Hintergrund beantragt der Ausschuss die Verwaltung,
- innerhalb von drei Monaten Sofortmaßnahmen zur Geschwindigkeitsreduktion und Schulwegsicherung in Beethoven-, Marien-, Burg- und Kölner Straße umzusetzen;
- innerhalb von sechs bis zwölf Monaten ein detailliertes, verbindliches Konzept für bauliche Verkehrsberuhigungen – insbesondere in der Beethovenstraße – vorzulegen, welches Fahrbahnverengungen, Verkehrsinseln, Aufpflasterungen, bauliche Querungshilfen, lärmmindernde Fahrbahnbeläge sowie die Prüfung von Einbahn- oder Anliegerregelungen und Verbesserungen der Gehweg- und Sichtverhältnisse umfasst;
- ein verkehrsschonendes ÖPNV-Umleitungskonzept für Veranstaltungszeiten zu erarbeiten, welches die Beethoven- und Marienstraße entlastet;
- eine aktive Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner sicherzustellen, insbesondere durch eine öffentliche Informations- und Dialogveranstaltung;
- die politischen Gremien regelmäßig über die Fortschritte zu informieren und klare Zeitlinien vorzulegen.
