Integrationsarbeit in der Horremer Buchenhöhe

Anfrage zum Integrationsausschuss

14.09.2021 Anfrage FDP-Liste im Integrationsausschuss

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

leider haben wir bei einem Besuch der Buchenhöhe 4-9a in Kerpen-Horrem, die von LEG-Hochhäusern geprägt ist, erkennen müssen, dass sich dieser Bereich der Buchenhöhe zu einem strukturschwachen Viertel mit deutlichen sozialen Problemlagen entwickelt hat. Der Migrantenanteil in diesem Bereich der Buchenhöhe ist sehr hoch, nicht nur die pädagogischen Einrichtungen und der Allgemeine Sozialdienst müssten von einem hohen Bedarf an Beratung und Hilfsmaßnahmen in Familien berichten, sondern auch Familien, die uns direkt angesprochen haben, fühlen sich mit ihren Problemen allein gelassen.  Probleme scheinen insbesondere Jugendliche zu bereiten, die sich im öffentlichen Raum oder im geschlossenen Bereich des Viertels aufhalten, zum Teil auch die Nachbarschaft und Passanten stören, Alkohol und Drogen konsumieren. Auch der Handel mit Drogen wird nicht ausgeschlossen.

Die LEG als Vermieterin wird nicht als große Hilfe empfunden, das Quartiersmanagement scheint kaum bekannt zu sein. Aktionen und Projekte, die das Zusammenkommen und den Austausch der Bewohnerinnen und Bewohner dieses Horremer Viertels fördern sollen, sind wohl unzureichend umgesetzt worden, alternativ vielleicht auch wenig bekannt. Aber gerade hierbei erwarten wir von der fachlichen Diskussion über sozialräumliche Aufgaben und der Bestandsaufnahme/Evaluierung der Quartiersarbeit Aussagen darüber, wo die bisherigen Angebote mit der Aufgabenstellung übereinstimmen und wo sie neu ausgerichtet werden müssen.

Vor diesem Hintergrund bitten wir die Verwaltung zur Sitzung des Integrationsausschusses am 15.09.2021 o.g. Punkt auf die Tagesordnung zu nehmen und bitten die Verwaltung hierbei einen Sachstandsbericht zur Arbeit des Quartiermanagements in der Buchenhöhe in Kerpen-Horrem abzugeben, sowie dabei insb. folgende Fragen zu beantworten:

  1. Welche Angebote macht die Quartiersarbeit für welche Zielgruppen?
  2. Welche Konzepte, Anregungen und Vorschläge zur Weiterentwicklung der sozialräumlichen Arbeit wurden von der Quartiersarbeit eingebracht?
  3. Welche Rollen spielen im Kontext der Quartiersarbeit die Begegnungsstätten wie z.B. Nachbarschaftstreffs, Erwachsenen- und Seniorenbegegnungsstätten? Gibt es solche Angebote?
  4. In welcher Form findet eine Zusammenarbeit mit den Bürgervereinen, Bildungsinstitutionen (Kita, Schule) und Beratungsstellen statt? Welche weiteren Kooperationen von Diensten, Trägern und Einrichtungen gibt es?
  5. Wurden in der Buchenhöhe bisher partizipative Prozesse eingeleitet? Wo gibt es bürgerschaftliches Engagement und wie werden diese Aktivitäten in die Quartiersarbeit eingebunden? Welche Vorstellungen der Zusammenarbeit besteht in dem Quartier und welche Konzepte wurden bisher entwickelt oder sind geplant?
  6. Wie bewertet die Verwaltung die bisherige Zusammenarbeit mit der LEG IMMOBILIEN? Wurden in der Vergangenheit Gespräche geführt, um die Lebens- und Aufenthaltsqualität in diesem Viertel weiter zu stärken?

Ist der Verwaltung eine erhöhte Kriminalitätsstatistik in diesem Viertel in der Buchenhöhe bekannt?

			

				
				

Tamer Kandemir

sachkundiger Bürger der FDP-Fraktion

mehr erfahren