E-Bike Ladestationen in Kerpen

Antrag zum Umweltausschuss

10.06.2021 Anträge FDP-Fraktion Kerpen

Sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Abels,

unter den vielen verschiedenen Fahrradtypen erfreut sich vor allem das E-Bike sowie das Pedelec (Pedal Electric Cycle) immer größer Beliebtheit in der Bevölkerung. Mit Hilfe eines kleinen Elektromotors kann der Fahrradfahrer beim Pedelec bei starkem Gegenwind oder auch hoher Fahrwegsteigung problemlos weiterfahren, muss hierfür allerdings auch selbst noch weiter in die Pedale treten. Vor allem für Senioren bieten E-Bikes /Pedelecs daher mit zunehmendem Alter eine gute Alternative zum herkömmlichen Fahrrad.

Der Bestand an E-Bikes erreichte im Jahr 2020 mit insgesamt rund 7,1 Millionen Fahrrädern einen neuen Höchststand. 2019 war der Bestand an elektrisch unterstützten Fahrrädern noch mit rund 5,4 Millionen zu beziffern. (Quelle Statistika.de). Allein in Deutschland wurden im Jahr 2020 1,95 Millionen E Bikes verkauft, was einem Anstieg von +43,4 % ggü. 2019 entspricht. (Quelle: ZIV). Insgesamt blickt der Handel auf rund 5,04 Millionen verkaufte Fahrrädern in 2020 zurück.

Um der rasanten Entwicklung im Bereich der E-Mobilität gerecht zu werden ist es zwingend notwendig auch die passende Infrastruktur vorzuhalten.

In diesem Zusammenhang bittet die FDP-Fraktion der Kolpingstadt Kerpen, o.g. Punkt auf die Tagesordnung zu nehmen und stellt hierzu nachfolgenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung vor:

Beschlussvorschlag:

  1. Die Verwaltung wird beauftragt eine Auflistung aller E-Bike / Pedelec Ladestationen im Stadtgebiet zu erstellen und dem Ausschuss zur Verfügung zu stellen. Diese Zusammenstellung soll als Ausgansbasis für weitere Planungen zur Ladeinfrastruktur dienen.
  2. Weiter wird die Verwaltung beauftragt zu prüfen, welche Standorte in Kerpen und allen Stadtteilen für eine Aufstellung von Lademöglichkeiten für E-Bikes in Frage kommen. Neben hochfrequentierten Bereichen / Quartieren wie Einkaufszentren soll gerade auch der Naherholungsbereich wie das umfangreiche und gut ausgebaute Kerpener Radwegenetz untersucht werden.
  3. Ferner wird die Verwaltung beauftragt als Pilot-Projekt die Aufstellung einer Ladestation im Kerpener Marienfeld zu untersuchen. Hierbei gilt es, einen Aufstellungsort auf einem der drei angrenzenden, von den Besuchern des Marienfeldes genutzten Parkplätzen zu finden, der unter Berücksichtigung des geringsten Kostenaufwandes zu ermitteln ist. Sollten stromführende Leitungen in unmittelbarer Nähe zur Nutzung vorhanden sein, sind diese der Neuanlage auf einem Parkplatz oder einem Infobereich bevorzugt zu nutzen.
  4. Parallel zu obigen Punkten 1 bis 3 wird die Verwaltung gebeten alle Fördermöglichkeiten zur Errichtung einer E-Bike Ladestation zu ermitteln und zu berücksichtigen, sowie alternativ mit potenziellen Sponsoren (wie zum Beispiel RWE im Rahmen des „RWE Aktiv vor Ort“ Programms) Kontakt aufzunehmen und Fördermöglichkeiten zu erörtern.

Begründung:

Entgegen der Beschlussvorlage Drs.Nr.: 302.18 vom 17.05.2018, die eine Diskussion über die Erfordernisse öffentlicher Ladestationen in der Bearbeitungsphase des Mobilitätsprogramms 2025 vorschlägt, sehen wir den richtigen Zeitpunkt zur Diskussion genau jetzt. 1,95 Millionen verkaufte E-Bikes in 2020 (7,1 Millionen bundesweit) sprechen eine deutliche Sprache.

Beflügelt wurde diese Entwicklung nicht nur durch die eingeschränkten Reise- und Freizeitmöglichkeiten im Zuge der Corona-Pandemie, sondern vielmehr auch durch hinzugekommene Nachhaltigkeits- und Gesundheitsaspekte der BürgerInnen.

Wie die Verwaltung bereits mit der Beschlussvorlage Drs.-Nr.: 417.19 vom 27.08.2019 zur Schaffung von öffentlichen Fahrradabstellplätzen in Sindorf, Wupperstrasse / Gartenstrasse erwähnt, werden Lademöglichkeiten für E-Bikes in Wohngebieten eher seltener angefragt. Vielmehr sind sie dort wichtig, wo E-Bike Nutzer die Akku-Kapazität ausnutzen und auf ein Nachladen angewiesen sind. Hier ist das Marienfeld mit seinen insgesamt knapp 19 km Wegenetz sicher ein prädestinierter Anlagenstandort. Das Marienfeld wird über die unterschiedlichsten Radrouten aus allen Richtungen angefahren, und wird in vielen Webanwendungen oder Radwander-Apps auf Strecken bis zu 50 km vorgeschlagen.

Aber auch für Kurzstrecken wie dem wöchentlichen Weg zum Einkauf wird gerne zum Rad gegriffen. Die Bewegung regt nicht nur den Kreislauf an, sondern fördert die Durchblutung und eröffnet vielen Menschen darüber hinaus einen gerne gesehenen Ausgleich zum Alltag. Ausgedehnte Radtouren oder gar ein kompletter Urlaub mit dem Rad boten zudem im Jahr 2020 eine kostengünstige und flexible, sowie zugleich umweltschonende Art der Freizeitgestaltung, die sich einfach mit den Corona-Regeln vereinbaren ließ. Auch hier wurde und wird Kerpen und seine Stadtteile als attraktive Touristiketappe gerne mit dem E-Bike angefahren.

			

				
				

Rüdiger Schmidt

Beisitzer im Stadtverband, sachkundiger Bürger der FDP-Fraktion

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