Kürzung der Betreuungszeiten in städtischen KiTas

Anfrage zum Jugendhilfeausschuss

02.02.2023 Anfrage FDP-Fraktion Kerpen

Sehr geehrte Frau Ausschussvorsitzende Lambertz,

von einigen Eltern wurde uns mitgeteilt, sie hätten am 1. Februar die Information erhalten, dass die Betreuungszeiten in den Städtischen KiTas ab Montag, dem 6. Februar, pauschal um eine Stunde gekürzt würden.

Eine offizielle Information von Seiten der Stadt sei noch nicht erfolgt. Die Eltern sind nun irritiert und auch verärgert, da sie aufgrund des aktuellen Personalmangels ohnehin mit vielen Schließzeiten zu kämpfen haben, was sich teils auch auf die Beschäftigungsverhältnisse der Betroffenen auswirkt. Hier sucht die Stadtverwaltung bereits nach Lösungen, was wir ausdrücklich positiv hervorheben wollen. Die Kürzung von Öffnungszeiten sowie Schließungen sollten daher beiderseits jeweils eine Ultima Ratio darstellen.

Daher bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Wieso erfolgt eine pauschale Kürzung der Betreuungszeiten (statt einer Bedarfsorientierung)?
  2. Im November 2022 berichtete man im Rahmen des „Krisenmanagements“ von Lösungsansätzen. Hier war auch die Reduzierung der Öffnungszeiten im Gespräch. Wieso werden die Eltern über diese Maßnahme erst so kurzfristig (bzw. laut Eltern-Gruppe: bislang noch gar nicht offiziell) informiert?
  3. Hätte man die Eltern, um hier gemeinsam Lösungen zu finden und das Verständnis vor allem wecken zu können, zu irgendeiner Zeit mit ins Boot holen können?
  4. Unserer Information nach hätte es im Dezember einen Termin mit den KiTa-Eltern sowie der Verwaltung geben sollen. Dort sollten auch individuelle Lösungen diskutiert werden. Der Termin wurde abgesagt und bislang nicht nachgeholt. Wieso wurde nicht ein neuer Termin gefunden, in dem Lösungen diskutiert und diese Maßnahmen den Eltern kommuniziert wurden?
  5. Im Protokoll zur Sitzung am 17.11. wird von „kreativen Lösungen“ gesprochen. Welche Lösungen sind dies und haben diese nicht zum gewünschten Erfolg geführt, sodass eine Einschränkung der Öffnungszeiten erforderlich ist?
  6. Ist absehbar, wann der normale Regelbetrieb wiederaufgenommen werden kann? Kann dieser Zeitraum eingehalten werden? Falls nein: werden die Eltern frühzeitig informiert?

Wir verstehen die große Problematik, vor der die Kolpingstadt und die Einrichtungen stehen. Daher bitten wir, unsere Anfragen nicht als Angriff zu verstehen.

Die Situation ist gerade durch die Kombination aus Personalmangel und Pandemie sehr schwer. Wir wissen, dass die Stadt alles daransetzt, Abhilfe zu schaffen und gleichzeitig Schließungen und Kürzungen der Öffnungszeiten zu verhindern. Unser größter Respekt gilt den Angestellten der Kindertagesstätten, die trotz der angespannten Lage weiterhin ihren Dienst zuverlässig tun. Sie sind selbstverständlich vor Überlastung zu schützen.

Zeitgleich ist die wegfallende Betreuung für Eltern gleichermaßen eine Zerreißprobe. Durch die Kurzfristigkeit stehen nicht wenige vor Problemen „im Job“, da sie ggf. ihre regulären Arbeitszeiten nicht mehr einhalten können. Zeitgleich gibt es ggf. Eltern, die bereit gewesen wären, eine solche Lösung mitzutragen (da sie Home-Office oder andere Arbeitszeitmodelle haben). Somit hätte man ggf. eine bedarfsorientierte Betreuung bei Eltern, für die das gar nicht möglich ist, umsetzen und gleichzeitig Verständnis bei den Eltern erhalten können.

			

				
				

Alessa Flohe (Piratenpartei)

stv. Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion

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