Alternative Wohnformen auf geeigneten öffentlichen Plätzen
Antrag zum Ausschuss für Stadtplanung und Verkehr
21.09.2023 Anträge FDP-Fraktion Kerpen
Sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Ripp,
die FDP-Fraktion im Rat der Kolpingstadt Kerpen bittet, o.g. Punkt auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Verkehr zu nehmen und nachfolgenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung zu stellen.
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, ob und inwieweit mit alternativen Wohnformen in Kleinformat, beispielsweise mit sogenannten ,,XSCUBES“, zusätzlicher Wohnraum direkt in der Stadt und auf geeigneten öffentlichen Flächen geschaffen werden können.
Dabei ist zu prüfen, welche öffentliche Plätze für eine Umsetzung dieser besonderen Wohnform – zunächst an Modellstandorten auf öffentlichen Plätzen in Kerpen – vorrangig in Frage kommen und welche baurechtlichen Voraussetzungen dafür notwendig wären.
Begründung:
Es ist in der Vergangenheit bereits wiederholt angesprochen worden, warum z.B. große Parkplätze nicht für den angespannten Wohnraum genutzt werden. Es stellte sich jedoch stets die Frage nach der Umsetzung, denn Parkraum kann nicht einfach dadurch entfallen. Mittlerweile gibt es jedoch innovative Unternehmen, die entsprechende alternative Wohnformen anbieten, wie beispielsweise sogenannte XSCubes o.ä. Dabei handelt es sich um hochwertig ausgestattete Niedrigenergiehäuser, für die im Unterschied und als Ergänzung zu den konventionellen Wohnformen, hierbei keine zusätzlichen Grundstücke erforderlich sind, die genutzt und dementsprechend versiegelt werden müssen. Besonders spannend ist dabei, dass hierbei die Möglichkeit geschaffen wird, diese Kleinhäuser auf Stelzen zu bauen, so dass im oberen Bereich Wohnraum geschaffen werden kann, während im unteren Teil der Kleinhäuser weiterhin geparkt werden kann.
So können auch öffentliche Plätze, wie beispielsweise auf dem großen Parkplatz am Kerpener Rathaus, als Wohnraum und Parkplatz genutzt werden, ohne auf ihre vorgesehene Funktion zu verzichten. Des Weiteren können sie darüber hinaus auf Garagen, oder an schwierigen Hanglagen, die für die konventionelle Bauweise weniger geeignet sind, gebaut werden. Darüber hinaus hätte die Kolpingstadt Kerpen auch die Möglichkeit, für die Verwaltung Büroflächen zu schaffen, ohne auf die Parkplätze zu verzichten zu müssen. Damit entfällt die teure Anmietung von Büroraum für die Verwaltung. Je nach Bedarf und Zielgruppe können diese alternativen Wohnformen entsprechend barrierefrei gestaltet und beispielsweise mit einem Fahrstuhl ausgestattet werden.
Fakt ist, dass die Wohnungssituation auch in Kerpen angespannt ist. Wie schwierig es mittlerweile ist, eine Wohnung zu finden, davon können viele Bürgerinnen und Bürger ein Lied singen. Vor diesem Hintergrund muss die Nachfrage in jedweder Form bedient und alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Dazu gehört, dass alle Alternativen, mehr Wohnraum zu schaffen, einbezogen und berücksichtigt werden müssen. Insbesondere unkonventionelle und kreative Ideen sind dabei gefragt, insbesondere die, die besonders effizient sind. Möglichst jeder freie Raum, jeder Platz in der Stadt, insbesondere die öffentlichen Plätze müssen als Wohnraum in Betracht gezogen werden, denn die Möglichkeiten an mehreren Standorten mit dieser alternativen Wohnform oder weiteren Wohnformen, direkt in der Stadt zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, sind unbegrenzt.