Stabwechsel in der FDP-Fraktion Kerpen

Oliver Niederjohann wird zum Jahresende die FDP-Fraktion verlassen

04.06.2024 Meldungen FDP-Fraktion Kerpen

Der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Rat der Kolpingstadt Kerpen, Oliver Niederjohann aus Mödrath, hat dem Bürgermeister seinen Rücktritt aus dem Rat zum Jahresende 2024 erklärt. Nachfolger als Fraktionsvorsitzender soll Wolfgang Pfeil werden und voraussichtlich wird Tamer Kandemir in den Rat nachrücken.

„Seit 2008 habe ich mit viel Herz und Leidenschaft versucht, die Geschicke unserer Stadt im Sinne von freiheitlicher Politik, gutem Bürgerservice, bester Bildung und starker Wirtschaft zu befördern. Wir haben wichtige Planungs-und Personalentscheidungen mitbestimmt und vielen Bürgern in Einzelfällen helfen können“, so Niederjohann.

Schon nach der letzten Wahl, bei der Niederjohann mit respektablem Ergebnis auch Bürgermeisterkandidat war, hat er Bürgermeister Spürck mitgeteilt, dass dies die letzte Amtsperiode des langjährigen Fraktionsvorsitzenden der Kerpener Freien Demokraten werden würde. Denn es zeichnete sich langfristig eine Verlegung des Lebensmittelpunkts ab, wobei der Schwerpunkt trotz Zweitwohnsitz am Kanzleistandort aber noch bei den drei Kindern in Kerpen sei. Da nun, im letzten Abschnitt der Amtsperiode, erneut die Frage nach dem Lebensmittelpunkt gestellt wurde, will Niederjohann die aufkeimende Diskussion durch den freiwilligen Rücktritt beenden, um Schaden vom Rat und der eigenen Familie abzuwenden. Gleichzeitig soll die FDP-Fraktion in Ruhe neu eingearbeitet und für die nächste Wahl gut aufgestellt werden.

„Als Compliance-Manager, Reserveoffizier, Anwalt und Lehrbeauftragter bin ich auch ohne Ehrenamt im Rat gut beschäftigt, hätte aber einige Projekte noch gerne weiter begleitet“, bewertet Niederjohann die Entwicklung. „Kerpen hat trotz derzeit guter Gewerbesteuereinnahmen weiter strukturell zu hohe Ausgaben. Der Personalaufwuchs ist bei sinkender Servicequalität z.B. im Kita-Bereich besorgniserregend. Private Unternehmen erledigen heute durch Digitalisierung oft die doppelten Fallzahlen mit halber Mitarbeiterzahl, während die digitale Verwaltung und Entbürokratisierung in Kerpen viel zu langsam vorankommt.“ Die FDP wird auch künftig dafür kämpfen, ohne Stadteildenken und Scheuklappen die richtigen Prioritäten für die Bürger zu setzen.